Ordertypen erklärt: Welche gibt es bei flatex?
Wir bieten Ihnen eine Vielzahl von Ordertypen für den Handel von Wertpapieren an. Ob Market, Limit, Trailing-Stop oder One-Cancels-Other – wir erklären Ihnen die Unterschiede.
Mit unseren Ordertypen (auch Orderarten genannt) bieten wir Ihnen eine komfortable Möglichkeit zur Risikominimierung. Sie können gezielt Einstiegspunkte festlegen, Ihre Verluste begrenzen und somit den Handel ganz einfach optimieren.
Die Wahl zwischen den verschiedenen Auftragstypen hängt von Ihren individuellen Handelszielen und der Marktsituation ab.
Wir stellen Ihnen alle bei flatex verfügbaren Ordertypen auf einen Blick vor. Lernen Sie die einzelnen Orderarten kennen sowie deren Vor- und Nachteile.
Market-Order (ohne Limit)
Mit einer Market-Order erteilen Sie den Auftrag, ein Wertpapier unabhängig vom Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Das bedeutet, dass die Order unverzüglich zum nächstmöglich verfügbaren Kurs während der Handelszeiten ausgeführt wird.
Man spricht auch von unlimitierten Orders, da kein Limit benannt wird. Wird eine Kauforder ohne Zusätze ausgeführt, nennt sich das „billigst“. Es wird zum nächstmöglichen Kurs billigst gekauft. Bei einer unlimitierten Verkaufsorder spricht man von „bestens“. Es wird zum nächstmöglichen Kurs bestens verkauft.
Vorteile und Risiken Market-Order
Die Vorteile einer Market-Order liegen in ihrer Geschwindigkeit. Sie eignet sich für Anleger, die sicherstellen möchten, dass ihre Order schnell umgesetzt wird, ohne auf Preisänderungen zu warten. Allerdings besteht das Risiko, dass der Ausführungspreis vom erwarteten Kurs abweichen kann, insbesondere bei volatilen oder illiquiden Märkten. So kann es sein, dass Sie durch den Preisunterschied zwischen Orderaufgabe und Orderausführung teurer kaufen oder billiger verkaufen, als Sie ursprünglich geplant haben.
Stop-Market-Order
Bei einer Stop-Market-Order legen Sie mit dem Stoplimit fest, wann Ihre Order aktiviert werden soll. Eine Stop-Order funktioniert entgegengesetzt zu einer Limit-Order. Sie kaufen ein Wertpapier, sobald es Ihr Stoplimit nach oben überschreitet, oder verkaufen, sobald es Ihr Stoplimit nach unten überschreitet. So können Sie in Aufwärtstrends einsteigen oder Ihr Depot vor Verlusten absichern. Sobald der Kurs das Stoplimit erreicht, wird die Order automatisch zu einer Market-Order und somit zum nächsten Kurs ausgeführt. Eine Stop-Order wird deshalb auch als bedingte Order bezeichnet.
Stop-Buy-Order
Im Kauf wird eine Stop-Order auch Stop-Buy-Order genannt. Sie erfordert die Erfassung eines Stoplimits, zu dem Ihre Order aktiv werden soll. Das Stoplimit muss bei der Eingabe Ihrer Order über dem aktuellen Kurswert des Wertpapiers liegen.
Erreicht der Kurs des zugrunde liegenden Wertpapiers das Stoplimit oder steigt darüber, wird der Kaufauftrag aktiviert. Die Order wird zu einer unlimitierten Kauforder (Market-Order) und wird billigst zum nächsten handelbaren Kurs ausgeführt.
Stop-Loss-Order
Im Verkauf wird eine Stop-Order auch Stop-Loss-Order genannt. Sie erfordert die Erfassung eines Stoplimits, zu dem Ihre Order aktiv werden soll. Das Stoplimit muss bei der Eingabe Ihrer Order unter dem aktuellen Kurswert des Wertpapiers liegen.
Erreicht der Kurs des zugrunde liegenden Wertpapiers das Stoplimit oder fällt darunter, so wird der Verkaufsauftrag aktiviert. Die Order wird zu einer unlimitierten Verkaufsorder (Market-Order) und bestens zum nächsten handelbaren Kurs ausgeführt.
Vorteile und Risiken Stop-Market-Order
Eine Stop-Market-Order ermöglicht es Ihnen, schnell auf Marktbedingungen zu reagieren. So können Sie mit einer Stop-Buy-Order in einen Aufwärtstrend einsteigen oder mit einer Stop-Loss-Order Verluste begrenzen. Bei der Stop-Market-Order ist zu beachten, dass eine Market-Order bei Erreichen des festgelegten Stoplimits erstellt wird. Ihre Order wird somit schnellstmöglich ausgeführt. Dadurch kann der tatsächliche Ausführungskurs in volatilen oder illiquiden Märkten deutlich von Ihrem Stoplimit abweichen. Mit einer Stop-Limit-Order können Sie dies verhindern.
Stop-Buy-Orders für Pennystocks mit Kursen kleiner als 1,00 EUR werden zu Ihrer Sicherheit nicht entgegengenommen. Es ist wichtig, den Stop mit Bedacht zu wählen. Wird der Stop während der Gültigkeit der Order nicht erreicht, erfolgt keine Ausführung.
Limit-Order
Mit einer Limit-Order, auch Limitauftrag genannt, können Sie steuern, zu welchem Preis Sie ein Wertpapier kaufen oder verkaufen möchten. Limitierte Orders ermöglichen Ihnen die Festlegung eines bestimmten Maximal- oder Minimalpreises (Limit-Betrag).
Limit-Kauforder
Wenn Sie eine Aktie nur bis zu einem bestimmten Preis kaufen möchten, können Sie eine Limit-Order einrichten. Sie legen den Kaufkurs fest, den Sie für das Wertpapier maximal zahlen möchten. Die Order wird erst dann ausgeführt, wenn der Kurs den gewünschten Preis erreicht oder unterschreitet.
Zu Ihrer Sicherheit werden Kauforders für Wertpapiere mit Kursen unter 1,00 EUR nur limitiert entgegengenommen.
Limit-Verkaufsorder
Bei einer Verkaufsorder mit Limit legen Sie den Preis fest, den Sie für das Wertpapier mindestens erzielen möchten. Die Order wird erst ausgeführt, wenn ein Verkauf zum hinterlegten Preis oder besser möglich ist.
Vorteile und Risiken Limit-Order
Limit-Orders eignen sich, wenn Ihre Order nur zu einem bestimmten Preis ausgeführt werden soll. Legen Sie damit Ihre Einstiegs- und Ausstiegspunkte ganz einfach fest. In volatilen und illiquiden Märkten können Sie zudem das Risiko von Kursabweichungen reduzieren. Beachten Sie, dass eine Limit-Order nicht zwingend ausgeführt wird, wenn der gewünschte Preis nicht erreicht wird. Zudem schließt der Limit-Preis nicht die Order-Kommissionen mit ein.
Stop-Limit-Order
Eine Stop-Limit-Order funktioniert wie eine Stop-Market-Order mit dem Unterschied, dass bei Erreichen des von Ihnen festgelegten Stoplimits anstelle einer Market-Order eine Limit-Order an den Markt gestellt wird. So können Sie vor allem in volatilen oder illiquiden Märkten verhindern, dass der Ausführungskurs deutlich von Ihrem Stoplimit abweicht. Bei einer Stop-Limit-Order legen Sie 2 Preise fest.
- Stoplimit (Aktivierungskurs der Limit-Order)
- Limit-Preis (Preis für die Limit-Order)
Das Stoplimit aktiviert die Order und setzt sie als Limit-Order an den Markt. Diese kann nur zu dem festgelegten Limit-Preis oder besser ausgeführt werden.
Stop-Buy-Limit
Ihre Order wird analog zu einer Stop-Market-Order bei Erreichen des Stoplimits aktiviert. Jedoch wird kein unlimitierter Auftrag, sondern eine Limit-Order aktiv. Nehmen wir an, Sie möchten eine Aktie kaufen, wenn sie einen bestimmten Preis erreicht oder überschritten hat. Mit dem Limit geben Sie nach Aktivierung eine Begrenzung vor, bis zu welchem Preis Sie maximal bereit sind, den Kauf zu tätigen. So können Sie bei einer Trendphase einsteigen, begrenzen aber den Einstiegspreis.
Stop-Loss-Limit
Auch hier wird Ihre Order analog zu einer Stop-Market-Order bei Erreichen des Stoplimits aktiviert. Jedoch wird kein unlimitierter Auftrag, sondern eine Limit-Order aktiv. Nehmen wir an, Sie besitzen eine Aktie, die Sie zur Absicherung mindestens zu einem bestimmten Preis verkaufen möchten. Mit einer Stop-Limit-Order können Sie den Verkauf automatisch auslösen, wenn das Stoplimit erreicht wird, und gleichzeitig den Mindestpreis (Limit) festlegen, den Sie nach Auslösen mindestens erzielen möchten.
Vorteile und Risiken Stop-Limit-Order
Stop-Limit-Orders funktionieren im Prinzip wie Stop-Market-Orders (Stop-Buy/Stop-Loss). Die Kauf- bzw. Verkaufsorders werden bei Erreichen oder Über- bzw. Unterschreiten des Stop-Limits aktiviert. Einziger Unterschied: Die Orders werden nicht zu Market-Orders, sondern zu limitierten Kauf- bzw. Verkaufsaufträgen. Das schützt vor unerwarteten Kursbewegungen.
Eine Stop-Limit-Order kann nur aktiviert werden, wenn der Stop erreicht wird. Die darauf an den Markt gegebene Limit-Order kann nur ausgeführt werden, wenn das Limit erreicht wird.
Trailing-Stop-Order
Mit einem Trailing-Stop wird Ihr Stoplimit dynamisch angepasst. Im Verkauf (Trailing-Stop-Loss) können Sie somit von steigenden Kursen profitieren, während Sie sich gleichzeitig vor unerwarteten Kursrückgängen schützen. Im Kauf (Trailing-Stop-Buy) können Sie Ihren Einstiegskurs optimieren, in dem Sie in fallenden Märkten bei Gegenbewegungen einsteigen.
Eine Trailing-Stop-Order basiert auf einer Stop-Order. Im Unterschied zu dieser kann das Stoplimit in Abhängigkeit von der Kursentwicklung automatisch um einen bei der Orderaufgabe definierten Abstand (entweder absolut in EUR oder prozentual) zum aktuellen Kurs des Handelsplatzes angepasst werden.
Das aktuelle Stoplimit können Sie bei einigen Handelsplätzen zur Handelszeit über Ihr Orderbuch mit Hilfe der Detailanzeige („Plus-/Minussymbol“) abfragen.
Trailing-Stop-Loss-Order
Wenn Sie eine Verkaufsorder mit diesem Ordertyp eröffnen und einen Trailing-Stop definieren, wird das Stoplimit automatisch durch den von Ihnen vorgegebenen Abstand mit steigenden Kursen nach oben angepasst. Fällt der Marktpreis und erreicht oder unterschreitet die letzte Stop-Anpassung, wird die Position zum nächsten Kurs bestens verkauft.
Trailing-Stop-Buy-Order
Wenn Sie eine Kauforder mit diesem Ordertyp eröffnen und einen Trailing-Stop festlegen, wird das Stoplimit automatisch durch den von Ihnen vorgegebenen Abstand mit fallenden Kursen nach unten angepasst. Steigt der Marktpreis und erreicht die letzte Stop-Anpassung oder überschreitet diese, wird die Position zum nächsten Kurs billigst gekauft.
Vorteile und Risiken Trailing-Stop
Der Trailing-Stop ermöglicht es, Ihre Stops automatisch anzupassen, ohne ständig den Markt überwachen zu müssen. Auf diese Weise können Sie Gewinne absichern und Ihre Einstiegskurse optimieren. In volatilen Märkten empfiehlt es sich, einen größeren Stoplimit-Abstand zu wählen. Andernfalls wird Ihre Order womöglich bereits bei nur kurzen Gegenbewegungen ausgelöst.
Beispiel: Trailing-Stop
Der aktuelle Kurs der Aktie ist 100 EUR. Das Stoplimit wird bei 90 EUR gesetzt. Der Trailing-Stop-Limit-Abstand absolut ist 10 EUR. Im weiteren Verlauf steigt der Kurs der Aktie auf 120 EUR.
Folge
Ihr Stoplimit wird automatisch auf 110 EUR angepasst. Nun fällt der Kurs der Aktie wieder auf 115 EUR.
Folge
Ihr Stoplimit bleibt auf 110 EUR stehen. Im Verlauf steigt der Kurs der Aktie auf 130 EUR.
Folge
Ihr Stoplimit wird nun weiter auf 120 EUR angehoben. Der Kurs der Aktie fällt jedoch wieder auf 120 EUR.
Folge
Das Stoplimit greift jetzt und Ihre Aktie wird zum nächsten Kurs bestens verkauft.
Ordertyp: Trailing-Stop-Limit
Bei einigen Handelsplätzen ist es zusätzlich möglich, nach Auslösung des Stoplimits ein weiteres Kurslimit vorzugeben.
Das Limit versteht sich hier als absoluter Abstandswert zum Triggerkurs, nicht als absolutes Limit.
Beispiel Verkauf
Limit-Abstandswert = 1 EUR >> Auslösen des Stops bei 10 EUR >> Limit = 10 - 1 = 9 EUR
Ordertyp: One-Cancels-Other (OCO)
Mit einer One-Cancels-Other-Order, auch als OCO-Order bekannt, können Sie für dieselbe Wertpapierposition 2 bedingte Orders platzieren – eine Stop-Order und eine Limit-Order.
Eine OCO-Order besteht im Prinzip aus 2 Orders gleichzeitig, von denen bei Ausführung der einen die jeweils andere gestrichen wird. Welche ausgeführt wird, ist davon abhängig, welches Limit zuerst erreicht wird.
Bei der Orderaufgabe wählen Sie im Falle eines Verkaufs neben einem Stop-Market (Stop-Loss) zur Absicherung Ihrer Position nach unten gleichzeitig ein oberes Verkaufslimit, um bei positiver Kursbewegung erzielte Gewinne zu realisieren. Sie definieren somit einen Korridor mit einer Ober- und einer Untergrenze.
Beispiel OCO-Verkaufsorder
Wenn Sie eine Aktie halten und sie entweder verkaufen möchten, wenn der Preis steigt (Limit-Order) oder Verluste begrenzen möchten, wenn der Preis fällt (Stop-Loss), können Sie beide Orders als eine OCO-Order platzieren. Wird eine der beiden Orders ausgelöst, verliert die verbleibende Order automatisch ihre Gültigkeit.
Beispiel OCO-Kauforder
Wenn Sie eine Aktie kaufen möchten, sofern der Preis steigt (Stop-Buy) oder günstig einkaufen möchten, wenn der Preis fällt (Limit-Order), können Sie beide Orders als eine OCO-Order platzieren. Wenn eine der beiden Orders ausgelöst wird, erlischt die verbleibende automatisch.
Vorteile und Risiken OCO-Order
OCO-Orders bieten Flexibilität und Automatisierung. Sie sind sowohl für fallende als auch für steigende Kursentwicklungen positioniert, ohne dass Sie den Markt kontinuierlich beobachten müssen.
Beispiel OCO
Sie haben eine Position von Aktien, die aktuell bei 55 EUR stehen. Diese möchten Sie gerne entweder bei Erreichen oder Unterschreiten eines Kurses von 50 EUR verkaufen (Stop-Loss zur Absicherung) oder wenn der Kurs 60 EUR (Verkaufslimit) erreicht.
Die One-Cancels-Other-Order, als Kauforder angewandt, ermöglicht es Ihnen, zu einem günstigeren als dem aktuellen Kurs einzusteigen. Alternativ steigen Sie automatisch bei Erreichen des von Ihnen gewählten oberen Stop-Markets (Stop-Buy) ein, weil Sie bei Durchbrechen dieser Marke weiter steigende Kurse erwarten.
OCO-Limit-Order
Eine One-Cancels-Other-Limit-Order ist von der Funktionsweise her wie eine klassische OCO-Order aufgebaut. Der Unterschied ist hierbei aber, dass bei der OCO-Limit-Order die Stop-Order zusätzlich mit einem Limit versehen ist.
Vorteile und Risiken OCO-Limit-Order
OCO-Orders bieten Flexibilität und Automatisierung. Sie sind demnach sowohl für fallende als auch für steigende Kursentwicklungen positioniert, ohne dass Sie den Markt kontiniuerlich beobachten müssen.
Weitere Informationen zu den Orderausführungsgrundsätzen finden Sie im Dokument
Ausführungsgrundsätze
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